Grundkurs Mathematik 23

HABEN WIR WIRKLICH DIE A-KARTE GEZOGEN?

GK MATHE 23 BEI HARALD SCHÜßLER

Schuessler

Die Antwort "Schüßler" auf die Frage einiger Mitkollegiaten, welchen Mathelehrer wir hätten, löste im September '94 so manche Mitleidsbekundungen aus. "Da habt ihr aber echt die A-Karte gezogen", war nicht selten aus den Mündern zu hören. Ich, der ja erst in der elften Klasse aus Aschaffenburg an das RGW immigrierte, sah die erste unheilvolle Doppelstunde am Montag, 10. 9. 1994 immer näher kommen. Sehr voreingenommen ging ich in den Unterricht - und so schlimm, wie alle taten, war es wirklich nicht. Gut, einige mögen sich nun fragen, was mein Artikel eigentlich soll. Darauf kann ich nur sagen: zum Weiterlesen animieren, denn ich möchte Vorurteile, die gegen den Harry vorliegen zerschlagen und eine Gegendarstellung zu der recht negativen Kritik des Mathe-LK 11 des letzten Jahres verfassen. Auch wenn das Fach Mathematik nicht gerade das spannendste ist, hat Herr Schüßler doch versucht - erfolgreich - den Unterricht etwas locker zu gestalten. Nicht so "stoffgeil", wie manch anderer Lehrer, der dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Sektor angehört, ließ er sich gerne zu Diskussionen hinreißen. Hierbei sei vor allem sein heftiger Einsatz zu loben, als die Verlegung der Schule an die Herieden "high on the agenda" war. Durch seine Monologe vermittelte Herr Schüßler seinen Schülern eine gewisse Praxisorientierung. Seine Meinung mag sich zwar nicht mit der aller Schüler decken, aber wir leben ja in einer Demokratie. Jetzt wissen wir wenigstens, daß "mer den Modor im Waache net läf laß dörf, damit's warm is', wemmer vom Eikäf kommt" und daß "mer sich ja'n ofen nei's Haus stell soll, daß's warm is', wenn die in Sibirien den Hahn zudreh'n". Weiter löblich zu erwähnen ist sein Verständnis für uns Neusprachler im Kurs. (Hierbei möchte ich auch Herrn Dr. Strick erwähnen, für den dasselbe zutrifft. Vielen Dank!) Die Verbesserung der Hausaufgaben kamen auch nie zu kurz. Es mußten sogar hierfür Doppelstunden geopfert werden. Bei einem Lehrer, der seinen Beruf ernst nimmt und Freude daran hat, macht auch der Unterricht für einen Schüler Spaß. Im ersten Infini-Semester nicht so sehr, aber in den drei anderen Semestern habe ich an dem Fach Mathematik Gefallen gefunden, obwohl ich darin nicht gerade der Crack bin. Mit etwas Einsatz, der auch in anderen Fächern gefordert wird, kann man echt ein paar Pünktchen schaffen, zumal die Schulaufgaben nicht zu den gemeinen und schwersten zählen. Wenn man sich allerdings einbildet, man bräuchte gar nichts zu tun, dann gefällt das natürlich weniger. Angst vorm Schüßler braucht man keine zu haben und ich denke, daß wir sogar einen Glücksgriff gemacht und nicht die A-Karte gezogen haben. Gut, ich weiß nicht, wie Balling, Reusch und Laub waren. Also, in diesem Sinne: Nichts auf die Vorurteile anderer geben und sich seine eigene Meinung bilden! Es lohnt sich auf jeden Fall!

Hubertus Curs


<ZURÜCK> <INHALT> <WEITER>