Leistungskurs Englisch

THE STORYTELLER

Meist begann der Unterricht in E6 mit dem Satz: "Haven't Itold you...", und dann folgten kleinere und größere Anekdötchen aus dem scheinbar niemals endenwollenden Veit'schen Lebenserfahrungsschatz. Besonders hervorgehoben wurde seine "aunt in America" und die Hippies in ihrem Garten, die sie mit einem "love, peace, can we use your bathroom please" begrüßten. Aber auch ein Onkel wurde des öfteren erwähnt, der Sozi ist, wie dessen Vater, Großvater und Urgroßvater auch schon Sozis waren. (Kleine Anmerkung: Herr Veit, wie wäre es mit einer Analyse, wann die "Sozis" angefangen haben, sich wie ein roter Faden durch den Stammbaum zu ziehen?) However, so erfuhren wir, daß Herr Veit der Gattung der Wechselwähler zuzuordnen ist, da er sich nicht vorstellen kann, immer die selbe Partei zu wählen. Der aufmerksame Leser fragt sich nun, was hat dies mit dem Englischunterricht zu tun? Nun, wir fragten uns dies auch des öfteren... Aber der Unterricht in E6 war nicht auf das Angelsächsische beschränkt, er war regelrechte Lebenshilfe. So wurden Teilnehmern des Kurses, die mit ihrer Kurswahl offensichtlich nicht ganz glücklich waren, andere Aktivitäten angeboten. Besonders nahegelegt wurde uns der Beruf des Gärtners. Dieser Vorschlag fand naturgemäß im Sommer eine positivere Resonanz als im Winter. Wem dieser Job zu banal erscheint, könnte doch mal versuchen "Erdöl aus Alaska per Brieftaube zu transportieren" - auch eine nette Idee.

LK Englisch

Nun benötigt ein Storyteller natürlich auch ein Publikum. Dieses bestand aus dem "vaterlandslosen Gezücht", wie der Kursleiter seinen multinationalen Kurs liebevoll nannte. Leider bestand innerhalb unseres "melting pots" nicht gerade ein harmonisches Verhältnis. Nicht nur durch den klassischen Aufbau eines Klassenzimmers, war der Kurs in zwei Hälften getrennt. Konstruktive Dialoge fanden nur innerhalb des jeweiligen Blockes statt. Zwischen den Beiden gab es bestenfalls gar kein Gespräch (13-1, 13-2), schlechtestenfalls geschmacklose Beleidigungen bestimmter Personen einer Mitschülerin gegenüber(1 2-1).

Diese post-pupertären Formen der Auseinandersetzung vergifteten das Klima in E6 bedauerlicherweise entscheidend. Die Konsequenz war, daß die Teilnehmer sich darauf beschränkten Publikum zu sein und nicht sehr aktiv in das Unterrichtsgeschehen einzugreifen. Noch ein Tip tür alle zukünftigen Veit-Zuhörer: Wer Herrn Veit doch mal aus der Ruhe und noch mehr ins Schwitzen bringen möchte (bekanntlich ist ihm überall und zu jeder Zeit zu warm), der sollte es doch mal mit seinem Lieblings-Horrorsatz versuchen: "There are eating much peoples". Es wirkt!

Christine & Philipp


Achtung:

(Bitte nur dann weiterlesen, wenn es Sie wirklich interessiert, was der unterzeichnet habende Kursleiter des Leistungskurses Englisch 6) von demselben weiß, hält, gehalten hat und ihm wünscht!)

Es wird Sie interessieren,...

...daß (für einen Leistungskurs) unser Kurs mit 20-23 Schülerinnen und Schülern ein relativ großer Kurs war;

...daß sich unser Kurs aus 8 Mädchen und 12-15 Jungen zusammensetzte;

...daß wir ein erfrischend internationaler Kurs ohne jegliche Ausländerfeindlichkeit waren; außer Deutschland waren - über Eltern - noch weitere acht(!) Nationen vertreten;

...daß wir im Juli '95 mit ca. 39% der Londonfahrer (wahrscheinlich) den größten (und mit Sicherheit kompetentesten!!) Anteil dieser Reisegruppe stellten; die Gäste von C6 waren uns angenehme Reisebegleiter;

...daß der Kursleiter erleichtert war, als die Reise glücklich und ohne Zwischenfälle am 9. Juli '95 im Morgengrauen zu Ende ging; dies soll auch manchen anderen Mitreisenden aufgefallen sein;

...daß aus unserer Kursarbeit 6 Facharbeiten mit insgesamt zweistelligem (!!) Durchschnittsergebnis erwuchsen, und daß der Kursleiter auf die Ergebnisse stolz ist und sich mit den Verfassern freut;

...daß der Kursleiter manchen seiner Kursteilnehmer(innen) gelegentlich mehr Einsatz gewünscht hätte; (dies soll aber auch in anderen Kursen vorgekommen sein!);

...daß (hier das Gegenbeispiel!) sich unser Kurs - genau gesagt doch immerhin 50 % desselben - an einem wunderschönen Frühlingssamstag in der Schule traf und ein vierstündiges Probeabitur schrieb;

...daß der aus vorletztgenanntem Grund mitunter vom Kursleiter erteilte Rat, statt den Kurs zu besuchen, lieber etwas ordentliches zu tun - z.B. eine Betätigung an der frischen Luft zu suchen - sogar manchmal befolgt wurde, aber nicht so, wie vom Kursleiter gemeint;

...daß mit dem Ende unseres Kurses die Umsätze der regionalen Süßwarenindustrie deutlich zurückgehen dürften (näheres bei den Kursteilnehmern);

...daß sich 26-30% der Kursteilnehmer(innen) - weiteres Gegenbeispiel(!) - der Englischen Theatergruppe des RGW anschlossen, immer freitags nach der Schule probten und dann zweimal und mit großem Erfolg bei der Aufführung humorvoller Theaterstücke mitwirkten;

...daß ich allen Schülerinnen und Schülern von E6 für die Zukunft alles Gute wünsche und mich freuen würde, wenn der Kurs auf längere Sicht mehr gute als schlechte Erinnerungen hinterlassen hätte;

...daß ich die Erfahrung gemacht habe, daß aus den Schülerinnen und Schülern von heute oft tüchtige Studentinnen und Studenten von morgen und noch tüchtigere Zeitgenossen von übermorgen werden können - auch wenn die Punktzahl im Englischkurs nicht immer/selten/überhaupt nie zweistellig gewesen ist;

...daß auch künftig im Zimmer 106 für Besucher, Freunde, Gäste, Kolleginnen und Kollegen und vor allem aber für Ex-E6-lerinnen und Ex-E6-ler ein Sortiment verschiedener Bonbons bereitsteht!

(F.Veit)


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