Bericht über den Latein-LK:

LK Latein

Nicht nur die Stoiker wandelten in ihrer Zeit in heiligen Hallen, sondern auch wir, die Exoten des Latein-LK 1994/96. Zwar wandelten wir nicht in den heiligen Hallen Roms, dafür in denen der Ursulinen. Aber auch nach zwei Jahren könnte man noch meinen, daß mit dem Bau eher ein Labyrinth nach dem Vorbild der Antike angestrebt worden ist, als eine Institution des Wissens.

Aber auch diese am Anfang räumlichen und manchmal zeitlichen (!!) Hindernisse konnten uns nicht vom Unterricht fernhalten. Begierig, unsere Lateinkenntnisse zu erweitern und zu vertiefen, betraten wir gerne die Bühne (Klassenzimmer) von Herrn Scheller im dritten Stock (keuch!). Diese Bühne stand uns auch jedes Semester zur Verfügung, um uns als gekonnte Redner zu profilieren und unsere angelesenen Weisheiten auch der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Aber im Gegensatz zu uns hat Herr Scheller in recht eindrucksvoller, amüsanter, ja temperamentvoller Art und Weise aufgezeigt, wie lebendig und humorvoll antike Themen sein können. Desweiteren lenkte er unseren Blick auch darauf, daß Probleme und Hoffnungen der Menschen aus der Antike an Aktualität nicht verloren haben.

Es sei an dieser Stelle einmal gesagt, daß es dem Latein-LK nicht nur um die Bestimmung von AcI's, PPP, Abl. abs. u.s.w., pp. geht, sondern man auch etwas für sein weiteres Leben mitnehmen kann.

Aber man kommt trotzdem nicht umhin, sich auch mit dem Übersetzen zu plagen. Und in mancher demoralisierenden Situation mußte uns Herr Scheller, angesichts eines Tacitus oder Livius, mit der Aufforderung "Mut zeigen" und "nicht den Kopf so schnell hängen lassen" anspornen.

Als Imperator von 17 KollegiatInnen ist er nicht nur seiner Pflicht als Lehrer nachgekommen, sondern ist auch stets bemüht gewesen, Raum (Pizzeria), Zeit und Anlaß (Weihnachtsfeier, ...) anzubieten, daß zwischen uns, den RGW'lern, und den Mädels aus dem Ursulinen ein harmonisches und ausgeglichenes Klima entstand. Jetzt könnte man ja sagen, hätte man die Mädels am Anfang der zwei Jahre so gut gekannt wie jetzt am Ende, wäre es vielleicht noch kommunikativer und lustiger geworden.

Aber es soll wohl so sein, daß es dann, wenn es am schönsten ist, zu Ende geht. Schade aber auch, daß die Kollegstufenzeit und der Lateinunterricht (!!) nur zwei Jahre dauert. Alles in allem bleibt zu sagen, daß wir allesamt die Wahl des Latein-LK's nicht bereut haben.

Erika Konradt


<ZURÜCK> <INHALT> <WEITER>