Leistungskurs Deutsch

LK Deutsch

Kleine gemütliche Runde in angenehmer Atmosphäre, Freude am Lesen, epochentypische Zusammenhänge erkennen, Auseinandersetzung mit Texten, ein Gespür für Literatur entwickeln, Diskussionen, Austausch von unterschiedlichsten Auffassungen. So hätte man sich einen Deutsch - LK vorstellen können. Aber es sollte alles ganz anders kommen. Die Anzahl der Kursteilnehmer (17 an der Zahl) war sicher schon ungünstig. Die unterschiedlichen Einstellungen derselben - "'ne ruhige Kugel schieben, nichts lernen müssen" contra "Interesse, was mitnehmen wollen" - wohl auch. Doch auch mit diesen Vorbedingungen wäre ein sowohl interessanter als auch witziger Kurs möglich gewesen, denn die Atmosphäre unter den Kursteilnehmern stimmte im Großen und Ganzen. Was haben wir aber von diesen zwei Jahren mitgenommen? Viele, viele Blätter - stundenlanges Aufregen über die "Zustände" in unserem LK - Kampf gegen die Langeweile bis zur regelmäßigen Hysterie.

Ich glaube schon, daß unser Kursleiter, Herr Blaschke, in freudiger Erwartung und mit Engagement an die Sache herangegangen ist. Aber: Weniger wäre manchmal vielleicht doch mehr gewesen! Trotz der eindeutigen Kritik unsererseits konnten wir häufig auch weiterhin nichts oder nur sehr wenig mit den "Deutsch betrifft uns" - Auszügen oder den unzähligen Interpretationen zu ein und dem selben Werk anfangen. Alles sehr theoretisiert, kann man schon eher eigene kreative Ideen verlieren und findet sich überhäuft mit Fachtermini hinter seinem aus allen Nähten platzenden Ordner wieder. Gelegentlich aufkommende Diskussionen wurden zumeist sehr rasch vom Kursleiter abgebrochen, obwohl dies ja angeblich die Höchstform des Unterrichts darstellt. Dem Anspruch Herrn Blaschkes, uns auf alles vorzubereiten, verdanken wir auch die austührliche Behandlung von Antike und Klassik. Das moderne Drama mußte dann aber aus Zeitmangel leider entfallen. Referate wurden sowohl quantitativ (mindestens eine dreiviertel Stunde) als auch qualitativ (Besprechung von Naturalismus und sozialem Drama in einem Weber - Referat) ausgeweitet. Andererseits drückte sich Herrn Blaschkes Wohlwollen uns gegenüber in seiner Nachsichtigkeit und Geduld mit diesem zugegebenermaßen verschwätzten Haufen aus. Es gab auch durchaus effektive und interessante Stunden, beispielsweise bei der Besprechung von Lyrik und wenn Herr Blaschke uns aus dem Stegreif Inhalte verschiedenster literarischer Werke darlegte. Außerdem versorgte er uns bei Klausuren regelmäßig mit Nervennahrung aus Schokolade (Nikoläuse, Marienkäfer während der Abiturprüfling). Diese positiven Momente bildeten aber leider eher die Ausnahme. Schade eigentlich, denn man hätte sich einen Deutsch - Lk so gut vorstellen können...

Katrin Schmidt


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